Goldbeck

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Die Erbauer des Founders Home

Mit einer Gesamtleistung von 4,1 EURm und 8.500 Mitarbeitern ist GOLDBECK das größte deutsche Bauunternehmen in Familienhand und Marktführer für Gewerbebau in Europa. Das Unternehmen ist insbesondere in den letzten 15 Jahren rasant gewachsen (was u.a. zu einer Vervierfachung der Mitarbeiterzahl geführt hat); diese Entwicklung geschah in einer Zeit, in der ehemalige deutsche Branchengrößen Insolvenz anmelden mussten (Philipp Holzmann, Walter Bau), übernommen wurden (Hochtief) oder sich zu Dienstleistungsunternehmen (Bilfinger) transformiert haben. GOLDBECK hat sich dabei von einem klassischer Stahlbauer zu einem Anbieter schlüsselfertiger Gewerbeimmobilien aus flexiblen, vorproduzierten Systemelementen (‚Lego-Technik für Erwachsene‘) gewandelt und hat mit diesem Ansatz das Bauen schneller, effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger gemacht.

Die Bielefelder waren das erste Bauunternehmen im Silicon Valley, welches bereits heute in wesentlichen Bereichen des Construction Tech (wie bspw. Building Information Modeling) vorne mitspielt und dem – von Softbank finanzierten – Off-Site-Bauunternehmen und LinkedIn ‚Top-Start-up‘ KATERRA als Blaupause diente. Das Selbstverständnis ist es, mehr Technologie-Unternehmen als klassisches Bauunternehmen zu sein. Mit dem (Teil-)Bau von Teslas Gigafactory in Grünheide haben die Ostwestfalen zudem gezeigt, dass Deutschland noch Großprojekte realisieren und mit der Geschwindigkeit eines Elon Musk mithalten kann.

 Der Gründer, Ortwin Goldbeck, schuf 1984 eines der ersten Programme zur Beteilung von Mitarbeitern am Eigenkapital des Unternehmens (d.h. nicht nur eine variable Gewinnbeteiligung, sondern eine echte Beteiligung am Risikokapital für alle Mitarbeiter, die nicht nur Top-Führungskräften vorbehalten ist), deutlich bevor diese im deutschen Start-up-Kontext gängig wurde. Nach dem Ausüben diverser Ehrenämter (u.a. als Vorsitzender des Verwaltungsrats der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel) stiftete er ein Kunstforum zu Ehren des Bielefelder Expressionisten Hermann Stenner, welches auch von dem von der Bertelsmann Stiftung initiierten Inkubator, ‚Founders Foundation‘, genutzt wird. Einer der seltenen Ort also, den sich Wirtschaft u. Kultur teilen.

Ortwin Goldbeck zeichnet aus, dass er stets den Drang verspürt hat visionär zu gestalten und seine Branche weiterzuentwickeln. Dass dieses Credo unter seinen Söhnen als 2. Generation konsequent weitergeführt wird (wobei sich der Veränderungswille vielleicht sogar noch erhöht hat), ist eine große (und nicht unbedingt selbstverständliche) Leistung für ein Familienunternehmen, welche auch durch diverse Auszeichnungen anerkannt wurde (bspw. INTES/ PwC Familienunternehmen des Jahres).

 Wir haben unsere persönlichen Erkenntnisse zur ‚Gründungsgeschichte‘ von GOLDBECK und zum Gründer einmal für euch zusammengefasst:

Für Start-ups und Gründer

  • Zu den ersten Ankerkunden von GOLDBECK gehörte die schnellwachsende Nagel-Group (Lebensmittellogistik) aus dem unweit entfernten Versmold. Die Idee des ‚Lego-Prinzips‘ auf dem Bau wurde u.a. von Heinz Schürmann, Gründer des Bielefelder Fenster u. Fassadenbauers, Schüco, mitentwickelt. Das heißt: Es ist von Vorteil von einem starken regionalen Ökosystem/ Cluster aus Top-Unternehmen zu profitieren und mit ihm wachsen zu können, bevor man deutschland-, europa- oder weltweit expandiert
  • Unternehmer (in jeglicher Industrie) müssen in der Lage sein, Sinn zu stiften zu inspirieren („Ein Unternehmer sollte ein optimistischer Mensch mit visionärer Kraft sein, der anderen etwas vor Augen führt, das im Moment überhaupt nicht machbar erscheint‟ (Ortwin Goldbeck))

Quellen/weitere interessante Inhalte

  • foundersfoundation.de
  • goldbeck.de
  • intes-akademie.de
  • kunstforum-hermann-stenner.de
  • Meck, G. (2021). Vertrauen ist besser: Ortwin Goldbeck – eine Unternehmerbiografie, Herder: Freiburg.